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1. rmin. 9 n. Chr.
Germania. Das heutige Deutschland wurde von den Rmern Germania genannt. Das Land sah vor ungefhr zweitausend Jahren ganz anders aus als heutzutage. Dichte Wlder und feuchte Smpfe bedeckten weite Strecken. In den Wldern hausten zahlreiche wilde Tiere, wie Bren, Wlfe, Luchse, Auerochsen und Elentiere. Es gab aber auch cker und Weidepltze.
Abb. 1. Altgermanisches Gehfte.
Die Germanen. Die Bewohner dieses Landes wurden von den Rmern Germanen genannt. Sie waren von hoher, krftiger Gestalt, hatten blaue Augen und blondes Haar. Bekleidet waren sie mit selbst-gemachten Gewndern aus Wolle oder Linnen, oder auch mit Tierfellen. Als Waffen hatten sie die Keule, die Axt, den Speer, das Schwert und den Schild. Sie wohnten nicht zusammen in Stdten, sondern auf ein-zelnen Gehften, die aus dem einfachen Wohnhaus und den Wirtschafts-gebuden bestanden. Von hier aus zog der Germane auf die Jagd oder in den Krieg; oder er beaufsichtigte die Sklaven bei der Feldarbeit; oder er lag auf der Brenhaut und schmauste und zechte mit seinen Gsten bei
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16. rmin. 9 v. Chr.
Germania. Das heutige Deutschland wurde von den Rmern Germania genannt. Das Land sah vor ungefhr zweitausend Jahren ganz anders aus als heutzutage. Dichte Wlder und feuchte Smpfe bedeckten weite Strecken. In den Wldern hausten zahlreiche wilde Tiere, wie Bren, Wlfe, Luchse, Auerochsen und Elentiere. Es gab aber auch cker und Weidepltze.
Abb. 9. Altgermanisches Gehfte..
Die Germanen. Die Bewohner dieses Landes wurden von den Rmern Germanen genannt. Sie waren von hoher, krftiger Gestalt^ hatten blaue Augen und blondes Haar. Bekleidet waren sie mit selbst-gemachten Gewndern aus Wolle oder Linnen, oder auch mit Tierfellen. Als Waffen hatten sie die Keule, die Axt, den Speer, das Schwert und den Schild. Sie wohnten nicht zusammen in Stdten, sondern auf ein-zelnen Gehften, die aus dem einfachen Wohnhaus und den Wirtschafts-gebuden bestanden. Von hier' aus zog der Germane auf die Jagd oder in den Krieg; oder er beaufsichtigte die Sklaven bei der Feldarbeit; oder er lag auf der Brenhaut und schmauste und zechte mit seinen Gsten bei
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6) Unter den Kleinen Sundainseln ist die größte die Insel Timor (ó), die zur
Hälfte den Niederländern, zur Hälfte noch den Portugiesen gehört.
c) Die Molukken haben ihren deutschen Namen Gewürzinseln deshalb, weil
sie die Heimat des Muskatnußbaumes und des Gewürznelkenstrauches sind.
d) Die nach Philipp Ii. von Spanien benannten Philippinen sind bereits
zum größten Teile von Christen bewohnt und seit kurzem im Besitz der Union.
Die schöne Hauptinsel Luzon (sprich: lussôn) ist wegen ihres Reichtums an
Zucker, Kakao und Kaffee bekannt und führt außerdem viel Manilahanf und
Tabak aus. Die Hauptstadt, der treffliche Hafen Manila (î), ist durch ihre Zigarren-
fabrikation von großer Bedeutung.
Die Sundainseln werden wegen ihres großen Reichtums an Kolonialwaren
und wegen ihrer günstigen Yerkehrslage stets für die Kolonialmächte aller Erdteile
eine hohe Wichtigkeit besitzen.
3. Ostasien.
1. Bestandteile. Ostasien ist der von Hochasien nach der Küste des Stillen
Ozeans herüberreichende Teil des Festlandes nebst den angehängten Halbinseln
und vorgelagerten Inselreihen.
2. Senkrechte Gliederung. Das Festland wird von Gebirgszügen in nord-
südlicher Richtung durchzogen, deren früher ebenfalls vorhandene östliche
Parallelketten jetzt in das Meer versunken sind und einen großen Inselkranz
darstellen. Die Erinnerung an die früheren Einbrüche der Erde wird durch
eine große Zahl von teilweise noch tätigen Vulkanen und eine ungemeine
Häufigkeit von Erdbeben wachgehalten.
3. Bewässerung. Große Ströme sammeln die Gewässer von Mittelasien und
setzen in ihrem Unterlaufe so viel Schutt und Schlamm an, daß sie ihr Bett über
die umhegende Fruchtebene erhöht haben und nun, ebenso wie der Po, inner-
halb ihrer selbstgeschaffenen Dämme ihre Fluten daher wälzen. Es kommt öfter
vor, daß die Dämme durchbrochen werden, und vornehmlich derhoangho (hoanghô)
hat dann für seine Gewässer einen ganz andern Weg zum Meere gesucht und
dabei mehrmals furchtbare Zerstörungen angerichtet.
4. Fruchtbarkeit. Der Boden des Festlandes besteht izu einem großen
Teile aus Löß, einer fruchtbaren gelblichen, durch die Stürme von W. herbei-
geführten feinen, staubartigen Erde.
5. Bewohnerschaft. Das Festland sowie die Inseln stehen unter dem Ein-
flüsse des Monsunregens und haben deshalb eine gute Bewässerung und eine
an vielen Stellen hervorragende Fruchtbarkeit. Dies alles hat zusammengewirkt,
um hier die mongolische Rasse sehr bald zur Seßhaftigkeit und zu höherer
Kultur gelangen zu lassen. Jahrtausendelang von dem Verkehr mit anderen
Völkern abgeschlossen, haben die Ostasiaten jetzt angefangen, sich an dem Welt-
verkehr und der Weltpolitik zu beteiligen, und zwar entsprechend ihrer guten
geistigen Veranlagung und ihrer körperlichen Zähigkeit und Ausdauer mit
großem Erfolge.
a) Japan.
1. Name. Das Kaiserreich Japan hat seinen Namen durch eine Entstellung
des japanischen Wortes Nippon erhalten, was soviel wie Sonnenaufgang, also den
Orient gegenüber dem Festlande von Asien bedeutet. ........ ^ ^-.¡j
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Extrahierte Personennamen: Philipp_Ii Philipp W.
Extrahierte Ortsnamen: Timor Niederländern Spanien Luzon Manila Ostasien Ostasien Mittelasien Japan Japan Asien
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i
i
(Nach einer Photographie.)
Ii. Im N. schließt sich an das eigentliche China die Mandschurei an, ein bergiges,
fruchtbares Gebiet, reich an Viehweiden und von dem fischreichen Amur ( ú) durch-
flössen sowie von der russisch-sibirischen Eisenbahn durchzogen. Das Gebiet
südlich des Amur gehört zu China; in seiner Hauptstadt Mukden (ê) liegen die
chinesischen Kaiser aus dein.-. Hause der Mandschu begraben. Das linke Amur-
gebiet sowie ein großer Küstenstreifen gehöit den Russen. Das Hinterland von
China geht allmählich in das Innerasiatische Hochland über, das die höchsten Ge-
biete unserer Erde enthält.
4. Innerasien.
A. Grenzen und senkrechte Gliederung. Weit ausgedehnte Hochländer
erfüllen dies Gebiet von Hochasien und werden durch ostwestlich verlaufende
Hochgebirge durchschnitten und begrenzt. Von dem Pamir ( á)-Plateau, dem „Dach
der Welt", über das trotz seiner Höhe seit uralter Zeit Handelsstraßen verlaufen,
ziehen sich nach 0. der Himalaja, das Kuenlun(é)gebirge, das „Rückgrat von
Asien", und der Tienschan (é), d. i. das „Himmelsgebirge". An letzteres schließen
sich der Altai ( ài), das Sajangebirge und das Jablonoigebirge[(ói). Nach 0. wird das
Innerasiatische Hochland teilweise durch das ^Chingangebirge (tschingân) ab-
geschlossen.
Bewässerung. Da es nach allen Seiten von Hochgebirgen umschlossen ist,
kann Hochasien von den Winden keine Feuchtigkeit erhalten. Infolgedessen ist
es fast durchweg Wüste, und die wenigen Flüsse, die an den Abhängen der
Gebirge Wasser sammeln, erreichen das Meer nicht. Deshalb ist ein großer Teil
des Gebietes mit Geröll und Flugsand bedeckt. Der größte der Flüsse ist der
Tarim (i), der in den Lop-nor mündet.
Klima. Das Klima ist echt binnenländisch, ausgezeichnet durch starke Gegen-
sätze zwischen glühendheißen Sommern und furchtbar strengen Wintern. Immerhin
ist ein großer Teil Steppengebiet und geeignet für die Zucht von Pferden, Schafen
und Kamelen. In dem westlichen Teile des Hochlandes ist die Heimat des Pferdes
und des Esels, des Kamels, der Ziege und des Schafes.
Bevölkerung. Das Steppen- und Wüstengebiet ist von Mongolen bewohnt,
die sich hier in der Dürre nur zu einem ärmlichen Hirten- und Nomadenleben
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lebhafte Gazelle durchstreifen die Trockengebiete. Für den Menschen ist das
Durchziehen der Wüste hauptsächlich dadurch möglich, daß er sich des genügsamen
Kamels oder des schnellen Pferdes bedient, aber auch hier unterliegt der
Mensch oft genug den furchtbaren Sandstürmen oder dem „giftigen" Glutwinde
Samum (û). An Bodenschätzen hat man bisher nur Salz gefunden.
3. Bevölkerung. Die Bevölkerung der westlichen Oasen besteht aus Tuarik(û),
die der östlichen aus Tibbu(û), beide vom Stamm der Berbervölker. Die
Leichtigkeit des Entrinnens und die Schwierigkeit der Verfolgung hat es mit sich
gebracht, daß die Wüstenstämme sich gern dem Raub ergeben und daß infolge-
dessen die Karawanenzüge stets von Bewaffneten begleitet sind. Die in die
Wüste eingedrungenen Araber bezeichnet man als Beduinen.
Wichtige Wege führen durch die Wüste hindurch, besonders zum Tsadsee
und zum Niger.
In der letzten Zeit versucht man, von den Rändern der Wüste her in sie
vorzudringen; dabei hat man gefunden, daß große Landstreifen sich bei geeigneter
künstlicher Bewässerung in Kulturland verwandeln lassen.
Die berühmteste Oase ist die Oase Siwah(î), unter dem Meeresspiegel in der
Libyschen Wüste gelegen, und früher der Sitz des Jupiter Ammon(ô).
c) Der Sudan.
1. Gliederung und Bewässerung. Die Wüstenplatte der Sahara geht nach S.
in den Sudan (â), d. i. das Land der Schwarzen, über. Er ist eine Hochfläche,
die durch das Gebiet des Tsadsees in zwei Teile gegliedert wird, den westlichen
Hochsudan und den östlichen Flachsudan. Er gehört durchweg zum tropischen
Gebiete und wird von den während des Sommers wehenden Monsunwinden mit
reichlichen Niederschlägen versehen. Deshalb ist er teilweise mit Urwald, auf den
ebenen Flächen mit einer aus Büschelgräsern bestehenden Savanne bedeckt, aus
der sich parkartig kleinere Waldgebiete herausheben. Die reichliche Benetzung
bringt es mit sich, daß eine große Zahl wasserreicher Flüsse hier entspringen.
Der bedeutendste unter ihnen ist der Niger, der den Westsudan in einem
großen Bogen durchströmt und in einem mächtigen Delta in den Meerbusen von
Guinea (ê) mündet. Sein für die Schiffahrt wichtiger Nebenfluß, der Benue (bê),
kommt aus Mittelafrika und berührt die Nordgrenze unserer Kolonie Kamerun.
Zum Atlantischen Ozean strömen der Senegal (sé) und der Gambia (gám). Einige
Teile von Flachsudan sind durch alte Vulkanberge ausgezeichnet, die sich bis
zum Kamerunberge (u) hin erstrecken.
2. Erzeugnisse. Der Westsudan ist größtenteils von Urwald bedeckt. In ihm
sind die Ölpalme, deren Harz zur Kerzen- und Seifenfabrikation benutzt wird,
und die Gummiakazie, aus deren Harz man das Gummi arabikum herstellt,
besonders bemerkenswert. Auch die Tierwelt ist reich und mannigfaltig ent-
wickelt. In den Wäldern finden sich Elefanten, am Tsadsee Nilpferde (Fig. 9) ;
ferner kommen das Nashorn, der Löwe mit der Hyäne und der Panther dort vor,
während die Savannen des 0. von schnellfüßigen Einhufern und Zweihufern, von
Zebras und Antilopen, belebt sind. In den nach Guinea zu gelegenen Wäldern
findet sich der größte menschenähnliche Affe, der wilde Gorilla, und der sanftere
Schimpanse.
3. Bewohner. Die Bewohner sind im W. sogenannte Sudanneger, dunkelhäutige,
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1. Vorderasien.
Unter dem Namen Vorderasien faßt man die Halbinsel Kleinasien, das
Hochland von Armenien, die Tafelländer von Syrien und Arabien, das Tiefland
des Euphrat und Tigris und das Hochland von Iran zusammen. Es ist größtenteils
Hochland und hat keinen inneren Zusammenhang mit den Gebirgen, die den
Rumpf von Asien durchziehen.
a) Kleinasien.
1. Name. Die Halbinsel Kleinasien hat ihren Namen nach einer römischen
Provinz, die an ihrer Westküste lag. In Südeuropa wird auch der italienische
Name Levante und der aus dem Griechischen stammende Ausdruck Anatolien
viel gebraucht; beide bedeuten den Sonnenaufgang.
2. Flächengliederung. Sie schiebt sich weit zwischen Europa und Ostafrika
vor und bildet mit den westlich vorgelagerten Inseln eine bequeme Brücke
nach Südeuropa, von dem es an einer Stelle nur durch eine flußartige Meeres-
straße getrennt ist. Seit alters war sie deshalb das Durchgangsland für
kriegerische und friedliche Unternehmungen. Von hier breiteten sich die
Griechen aus und stürmten die Perser gegen Europa; hier zog Alexander nach
Asien, hier wanderten die Kreuzfahrer und von hier geht jetzt die Anatolische
Eisenbahn aus, die eine Verbindung mit Mesopotamien herstellen soll.
3. Höhengliederung. Es ist ein Hochland von etwa 1000 m Höhe, das von
Flüssen durchfurcht und von Gebirgen umgeben ist. Das Pontische Gebirge
bildet gegen das Schwarze Meer, den Pontus, einen hohen Rand. Es wird vom
Halys (á, d. i. Salzfluß) oder Kisil Irmak (kisíl irmák, d. i. Roter Fluß) durch-
brochen; dieser hat seinen griechischen Namen von dem Salze, das er aus dem
abflußlosen, daher von Salzsteppen und Salzseen bedeckten Innern mitführt. Am
südlichen Rande reicht der Taurus bis nahe an den Busen von Iskanderun und be-
reitet dort in der alten Provinz Cilicien dem ostwestlichen Verkehr ein Hemmnis :
Alexander und die Kreuzfahrer fanden hier Schwierigkeiten und feindlichen
Widerstand; am bekanntesten ist die Schlacht bei Issus. In gleicher Richtung
mit den Randgebirgen verlaufen Bergzüge im Innern der Halbinsel ; die zwischen
ihnen liegenden Täler erleichtern den Verkehr um so mehr, da nach W. das
Hochland zum Ägäischen Meere abflacht und von dort durch Flüsse, besonders
den vielgekrümmten Mäander (á), bequeme Zugänge geschaffen sind. Der höchste
Gipfel der Halbinsel ist der Erdschias-Dagh (äs, Dagh = Berg), ein erloschener
Vulkan (4000 m).
4. Erzeugnisse. Das Innere ist regenarm, aber die Küstenstriche sind meist
gut bewässert. Wie im ganzen Mittelmeergebiete fällt der meiste Niederschlag
im Winter. Die Flußtäler sind fruchtbar und teilweise landschaftlich schön, die
Berge meist mit Weide bedeckt, da die Wälder abgeholzt sind. Die Weinrebe
und der Ölbaum gedeihen überall im Küstenlande; an der milden, der Seeluft
zugänglichen Westküste wachsen Südfrüchte und Getreide, in einigen Strichen
auch Baumwolle. Auf den Bergweiden züchtet man feinhaarige Ziegen und
Schafe.
§T¿¿'| 5. Handel^und Verkehr. Die zur Griechen- und Römerzeit blühende Land-
schaft hat unter türkischer Herrschaft, wie ganz Vorderasien, sehr an Bedeutung
eingebüßt; bei ihrer Abneigung gegen Seefahrt haben die Osmanen (d. s. die
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Extrahierte Personennamen: Alexander Alexander Alexander Alexander
Extrahierte Ortsnamen: Kleinasien Armenien Syrien Iran Asien Kleinasien Kleinasien Südeuropa Europa Ostafrika Südeuropa Europa Asien Mesopotamien Iskanderun Issus Vorderasien
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(d. i. Sohn des Brahma) anderseits gebildet ist. Das hohe Gebirge empfängt
durch die von dem nahen Meere kommenden Winde ungemein viel Feuchtigkeit,
und alle die Regen wasser sowie die Schmelzwasser der Gletscher stürzen in
die Ebene hinunter.
3. Fruchtbarkeit. Die Ströme führen deshalb reichlichen Schlamm mit
sich und bauen ihr Delta weit in das Meer hinaus. Kegelmäßige Über-
schwemmungen bringen der Ebene reichliche Bewässerung und eine großartige
Fruchtbarkeit, so daß die Eingeborenen den Ganges als heiligen Strom
verehren. Die Ebene des Indus ist mehr Steppe, aber die Gangesniederung ist
wie ein großes Ackerfeld. Tropische Hitze und die vom Sommermonsun herbei-
geführten Niederschläge wirken zusammen, um die Pflanzen wie im Treibhaus
gedeihen zu lassen. Häufig trägt der Boden in demselben Jahre zwei Ernten
nacheinander. In großer Menge wird der Eeis, die Hauptnahrung der Be-
völkerung, gebaut, daneben Weizen und Hirse. Ihre Heimat haben hier das
Zuckerrohr und der Indigo, der Betelpfeffer und der Zimt. Kokos und Baum-
wolle, Mohn (zur Opiumbereitung) und Tabak, Kaffee und Tee und die
Jutepflanze kommen für die Eingeborenen und für die Europäer in ausreichender
Menge vor. Die Bambusgräser bilden hohe Stämme und vereinigen sich mit anderen
Rohr- und Grasgewächsen zu einem fast undurchdringlichen Dickicht, den Dschun-
geln, in denen der Tiger sich versteckt. Der heilige Baum ist die Baniane, die
mit ihren Ästen und Luftwurzeln hohe Säulenhallen in den Wäldern bildet. Auf
den Gewässern blüht die Lotosblume, eine Seerose mit prachtvoller Blüte.
Auch die Tierwelt ist reichhaltig. Der Elefant und das Nashorn leben im
Dickicht, auf den Bäumen tummeln sich Affen, und dem Tiger folgt der Pfau auf
seinen Jagdzügen. Krokodile und Schlangen machen die feuchten Niederungen
an manchen Stellen unbewohnbar. Alljährlich fallen Tausende von Menschen
den Raubtieren und Giftschlangen zum Opfer. Das Haushuhn ist in Indien ein-
heimisch, der Elefant und der Buckelochs werden als Haustiere benutzt.
a) Vorderindien.
1. Gliederung. Vorderindien gliedert sich in zwei Teile und gleicht darin
der Apenninhalbinsel. Im N. liegt das Schwemmland der von den Gebirgen
herabströmenden Flüsse, während die eigentliche Halbinsel von Gebirgen
durchzogen ist. Man bezeichnet den südlichen Teil als das Hochland Dekan (é);
es wird an beiden Küsten von den Ghats (spr. gâts, d. i. Stufen) begrenzt, die die
Steigungsregen aufnehmen, so daß auf das mittlere Tafelland nur sehr wenig
Niederschläge kommen. Infolgedessen ist es von Savannen (Steppen) durch-
zogen, erzeugt aber infolge künstlicher Bewässerung große Mengen von Baumwolle.
2. Gebiet des Himalaja. Am Himalaja liegt eine ganze Reihe von Staaten,
die sich wegen der Unwegsamkeit des Gebirges lange Zeit haben unabhängig
halten können. Doch haben die Gebirgswälle das Land nicht vor Einfällen
schützen können, die von N. her kamen. Besonders haben die Mongolen im
16. Jahrhundert unter ihrem Großmogul hier ein großes Reich errichtet. Heute
sind noch zwei Staaten, Nepal (â) und Bh utan (û), selbständig. Im W. dagegen
ist das Gebirgsland von Kaschmir, das durch die aus Ziegenhaar hergestellten
feinen Schals berühmt ist, ein britischer Schutzstaat.
a) Tiefland. Das Tiefland Hindostán (â) wird von dunkelhäutigen Dravida (spr.
2*
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3. Die Bergdamara (dà) haben sich vor feindlichen Nachstellungen in die
nördlichen Felsschluchten zurückgezogen.
4. Die Hauptmasse der Bevölkerung besteht aus zwei Negerstämmen, den
Ambo und den Herero (ô), die Rinderzucht betreiben.
Die wichtigsten Siedlungen sind die in gesunder und quellenreicher Um-
gebung angelegte Hauptstadt Windhuk (d. i. Windspitze) und das moderne
Swakopmund, dessen Hafen durch eine Mole (Hafendamm) vor Versandung ge-
schützt wird. Beide sind durch eine Feldbahn miteinander verbunden.
Die Ausfuhr besteht größtenteils in Guano, Vieh und Federn, die Einfuhr
in gewerblichen Erzeugnissen, vornehmlich Eisenwaren.
Die zur Ansiedlung wohlgeeignete Kolonie wird sich gut entwickeln, wenn
die Bodenschätze durch Eisenbahnen erreichbar gemacht werden und wenn man
durch Anlage von artesischen Brunnen und künstlicher Bewässerung der Vieh-
zucht und auch dem Landbau eine sichere Grundlage gibt.
Ii. Togo.
1. Lage, Grenzen, Größe. Seit dem Jahre 1880 verlegten Kaufleute aus den
deutschen Handelsstädten ihre Faktoreien infolge von Zollbelästigungen aus dem
englischen Gebiete nach Togo (gó, d. i. Seeort). Deutsche Kriegsschiffe erschienen
zum Schutze und im Jahre 1884 landete der Reichskommissär Nachtigal und
hißte die deutsche Flagge in Lome.
ij Die Besitzung hat nur einen Streifen der Oberguineaküste von 50 km
Breite, aber eine große Tiefe und ist ungefähr doppelt so groß als Schlesien.
Sie wird von dem britischen Aschantilande und dem französischen Dahome- (ê)
gebiete eingefaßt.
2. Landschaftsbild. An den sandigen, hafenlosen Strand schließt sich eine
sanftwellige Ebene, die mit Humus bedeckt und deshalb dicht bebaut ist. Sie
steigt bis zu 300 m an und trägt namentlich Kokos- und ölpalmen sowie den Affen -
brotbaum und auf den fruchtbaren Feldern Mais, Erdnuß und Baumwolle. Nach
innen folgt dann ein kristallinisches Gebirge, das auf den Höhen in südöstlicher
Richtung streicht und sich in zwei Hauptketten gliedert. Nach N. dacht sich
das Gebirge zu einer inneren Hochfläche ab, die das Quellgebiet der Flüsse ist.
3. Klima und Erzeugnisse. Das Klima ist tropisch heiß. Der deutsche
Sudan hat nur eine Regenzeit vom Juli bis Oktober. Durch Stauwasser wird viel-
fach Malaria erzeugt und durch schlechtes Trinkwasser das Schwarz Wasser-
fieber; auch die Dysenterie (Darmkrankheit) kommt vor und die Schlaf-
krankheit.
Die Besitzung bietet ein herrliches Pflanzenbild. Als Hauptgetreide neben
den bereits erwähnten Pflanzen wird die Durra gebaut,
4. Bewohner. Die an Zahl etwa l1/^ Millionen starken Eingeborenen ge-
hören zu den Sudannegern. Sie sind dunkelbraun, kräftig und betreiben Acker-
bau und Viehzucht. Seit alter Zeit wird die Schmiedekunst und die Töpferei
betrieben; auch im Weben, Flechten und Schnitzen wird viel geleistet. Dabei
besteht ein reger Handel mit dem Inlande und allwöchentlich werden Markttage
abgehalten. Die größte Gewalt haben neben den Häuptlingen die Fetisch-
priester.
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Extrahierte Ortsnamen: Windhuk Swakopmund Togo Lome
62
bedeckt mit immergrünen Laubwäldern und mit waldlosen Flächen, auf denen
die an die trockene Luft angepaßten riesigen Kakteen und Agaven emporstarren.
Die Hochebene wird von gewaltigen Vulkanen überragt. Häufige Erdbeben sind
die lästigen Begleiterscheinungen der vulkanischen Tätigkeit.
3. Städte. Die Hauptstadt der Republik ist die Stadt Mexiko, herrlich in
einem prächtigen Hochtale gelegen und neuerdings infolge der Regelung der
Abwässer auch eine gesunde Stadt.
Auf der Hochebene liegen bedeutende Bergwerkstädte wie Potosi (szî) und
Puebla (ê). Zu der Republik gehört auch die bergige Halbinsel Altkalifornien und
ein großer Teil der flachen Halbinsel Yukatan (án).
Neben den Erzeugnissen der Bergwerke führt Mexiko besonders Kakao,
\
i
Fig. 27. Mont Pelé.
(Nach einer Photographie.)
Kaffee, Vanille und Drogen aus. Das Land, das lange brach gelegen hat, beginnt
sich jetzt, besonders durch die Tatkraft der Europäer, wieder zu heben.
Ii. Mittelamerika.
Í. Lage. Zwischen der Landenge von Tehuantepek (ek) und der von
Panama (má) erstreckt sich ein vulkanreiches Hochland, das man als Mittel-
amerika bezeichnet. Dadurch, daß es nur einen schmalen trennenden Streifen
zwischen den beiden größten Weltmeeren bildet, der noch dazu durch die
Hondurasbucht eingeengt wird, hat Mittelamerika eine ganz ausgezeichnete Lage
für den Weltverkehr. Wenn es erst gelingt, den Isthmus von Panama durch
einen Kanal zu durchbohren, wird ein großer Teil des Verkehres sich hier ver-
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Extrahierte Personennamen: Potosi
Extrahierte Ortsnamen: Mexiko Puebla Mexiko Mittelamerika Panama Mittelamerika Panama
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Niederschläge erhält und deshalb mit Steppe bedeckt ist, aber im Innern und
im W. wegen des Regenmangels vollkommen Wüste und stellenweise mit Salz-
sümpfen und -seen erfüllt ist.
4. Klima. Das Klima ist im N. tropisch und hat eine Regenzeit vom
Oktober bis April, die der Nordmonsun herbeiführt. Im So. fällt Regen zu
allen Zeiten, besonders im Sommer und Herbst. Der W. und Sw. hat seine
Regenzeit im Winter und leidet unter sommerlicher Dürre. An der Ostküste
sind die Niederschläge nicht unbedeutend, aber insofern ungünstig verteilt, als
Platzregen mit großer Trockenheit abwechseln. Der Südostpassat regnet sich an
dem Randgebirge ab und kommt als trockener Wind in das Innere, von wo-
her außerdem heiße Glutwinde ausgehen.
5. Bewässerung. Da die Gebirge keine Schneemassen haben und da die
Flüsse auf der Trockenseite des Gebirges ablaufen, hat Australien nur wenige
dauernd fließende Wasserläufe, sondern meistenteils Creeks (sprich: Krieks), d. s.
nur zeitweilig bewässerte Flußtäler. Der größte Fluß ist der Murray (sprich : Mörre)
mit dem Darling (â).
6. Erzeugnisse. Da Australien sich ohne Zusammenhang mit den übrigen
Erdteilen entwickelt hat, besitzt es nur eine einförmige Pflanzen- und Tierwelt.
Das trockene Innere ist von einem aus stacheligen Gräsern und dornigen Büschen
bestehenden, schwer gangbaren Dickicht bedeckt. Hohe Akazien und
Eukalypten verleihen der Landschaft stellenweise ein parkartiges Aussehen.
Dem Erdteile fehlten ursprünglich alle Kulturpflanzen, sogar die Getreidearten,
doch hat man jetzt Wein, Obst und Südfrüchte, auch Oliven und in den
feuchteren Gegenden Baumwolle und Zuckerrohr angepflanzt.
Die Tierwelt hat sich nur bis zu den Beuteltieren entwickelt und zeigt eigen-
tümliche Formen, wie die verschiedenen Känguruarten und das Schnabeltier.
Von höher stehenden Säugetieren fanden die Europäer nur eine Hundeart, den
Dingo, vor. Seitdem hat man Haustiere und auch Fische eingeführt. Das Kaninchen
hat sich in verderblicher Weise vermehrt. Das Schaf, das Kamel und das Lama
sowie der Strauß haben hier ein ihnen zusagendes Klima gefunden. Unter den
Vögeln fehlten ursprünglich die Singvögel, doch fanden sich viele Papageien und
eigentümliche Laufvögel vor.
Der Erdteil ist nicht arm an Bodenschätzen. Er birgt Steinkohlen, Salz,
viele Kupfer-, Silber- und Bleierze und besonders viel Gold. (Fig. 31.)
7. Bewohner. Die Eingeborenen bezeichnet man als Australneger. Sie sind
dunkel gefärbt, haben schwarzes struppiges Haar und wegen ihres Aufenthaltes
in dürrem Klima eine hagere Gestalt. Infolge des Fehlens sämtlicher Kultur-
pflanzen und Haustiere konnten sie sich nicht auf eine höhere Kulturstufe
heben, sondern sie führten ein armseliges Leben, indem sie beim Umherziehen
sich mühsam ihre Nahrung sammelten. Ihre Zahl war niemals groß und ist
im Schwinden begriffen. Jetzt gehört der ganze Erdteil den Engländern, die
auch die größte Zahl der Ansiedler stellen; außerdem sind viele Deutsche und
Chinesen eingewandert.
8. Staatliche Gliederung. Sechs Staaten unter britischer Oberhoheit bilden
den Australischen Bund. Er hat, wie alle englischen Besitzungen, eine selb-
ständige Verwaltung und erhält von der englischen Regierung nur einen Gou-
verneur. Die Europäer haben für die Aufschließung und Hebung des Landes
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